17. September 2021 Thema: Blog Von Kai Koeser
Der Airbus-Konzern steht vor einer großen Umstrukturierung mit massiven Folgen für die Beschäftigten an praktisch allen Standorten. Dagegen regt sich nun bundesweit Widerstand. Das ist gut so. Als Kollege und Gewerkschaftsmitglied, als ehemaliges Betriebsratsmitglied stehe ich solidarisch an der Seite der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Stade und Buxtehude und überall.
Die aktuellen Pläne der Geschäftsführung sind nicht die ersten Umstrukturierungsmaßnahmen im Airbus-Konzern. Grundsätzlich muss man für Umstrukturierungen in einer nie dagewesenen Krise Verständnis haben. Solchen Strukturwandel muss Politik begleiten. Doch ein solcher Strukturwandel innerhalb eines Konzerns braucht vernünftige Lösungen, keinen Kahlschlag. Strukturwandel kann nur funktionieren gemeinsam mit Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft.
Wir stehen solidarisch an der Seite der Beschäftigten, der Gewerkschaft und der Mitarbeitervertretung im Unternehmen. Heute und immer. Denn uns geht es um gute und sichere Arbeitsplätze und zukunftsträchtige Ausbildungsplätze. Der Erfolg von Airbus baut sein Fundament auch auf einer nicht unerheblichen staatlichen Unterstützung. Daraus erwächst eine soziale Verantwortung eines Unternehmens. Soziale Verantwortung heißt: eine sichere Zukunft für das Unternehmen und die Beschäftigten, Vorteile des Standorts ausschöpfen und nicht schröpfen. Denn gutes Personal ist ein Erfolgsgarant. Airbus darf seinen Ruf als erstklassiger Arbeitgeber nicht verspielen. Wenn jetzt die falschen Entscheidungen getroffen werden, gefährdet dies die Zukunftsfähigkeit des Konzerns.
Die Sozialdemokratie hat Europa als Ziel, ein starkes Europa. Auch wenn wir jetzt für die Erhaltung der Standorte hier bei uns im Norden und Süden kämpfen, dürfen sich die Beschäftigten der europäischen Standort nicht gegeneinander ausspielen lassen. Bitte bleibt solidarisch miteinander. Denn der größte Wert des Unternehmens stand am 17.09. vor den Werkstoren und hat protestiert. Lasst Euch niemals etwas anderes erzählen. Glück auf.
Das Leben ist nicht immer gerecht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, das erlebe ich aber auch tagtäglich als Pflegevater. Darum mache ich Politik, weil die Welt nur besser wird, wenn wir sie besser machen.