21. April 2021 Thema: Kinder & Jugendliche Von Kai Koeser
Kitas und Schulen sind zum großen Teil wieder geschlossen. Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sind stark eingeschränkt. Die Kontakte zu Gleichaltrigen fehlen. Kinder und Jugendliche sind von der Pandemie besonders betroffen.
Kinder und Jugendliche brauchen jetzt Hilfe. Bereits 2020 hat sich die Zahl der Schulabbrüche verdoppelt, angesichts der andauernden Herausforderungen steht zu befürchten, dass die Zahlen auch in diesem Jahr Grund zur Sorge sein werden. Darüber hinaus berichten Schulen und Jugendämter, dass der Kontakt zu einigen Schüler*innen und Familien abgebrochen sei. Wir dürfen nicht zulassen, dass Jugendliche den Anschluss verlieren. Wir müssen für die richtige schulische Unterstützung ebenso sorgen, wie für Hilfe- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Es ist gut, dass hierfür nun zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden sollen. Diese Forderung der SPD-Bundestagsfraktion unterstütze ich vollkommen.
In Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern haben diese ein sehr vielseitiges Bild von der aktuellen Situation in den Schulen gezeichnet. Die technischen Bedingungen stimmen inzwischen in den meisten Fällen, aber Qualität und Unterrichtsversorgung unterscheiden sich zum Teil drastisch. Zu oft hängt dies von den einzelnen Lehrkräften ab. Die übereinstimmende Einschätzung ist: “Niemand hat mehr Lust auf Homeschooling!” Ehrlicherweise kann ich das aus der Elternsicht auch voll unterstützen. Unterrichtsinhalte konnten nicht bearbeitet werden. Die Pandemie hat vor allem die strukturellen Probleme in unserem Bildungssystem deutlich gemacht. Da müssen wir ran! Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die ganze Jahrgänge nicht den Anschluss verpassen und wir müssen uns besser aufstellen für die Zukunft. Da reicht Digitalisierung allein aber nicht.
Doch eines dürfen wir in der aktuellen Ausnahmesituation nicht vergessen: Kinder und Jugendliche sind mehr als Schülerinnen und Schüler. Das Corona-Aufhol-Paket darf deshalb nicht nur für die Schulen bestimmt sein. Wir brauchen auch zusätzliche Unterstützung für die Kinder- und Jugendhilfe, Feriencamps und Freizeiten oder bezahlbare Ferienangebote. Diese Hilfe müssen besonders den Kindern und Jugendlichen zugutekommen, die ohnehin unter schwierigen finanziellen Bedingungen aufwachsen. Schule und außerschulische Bildung schaffen Zukunft. Gesellschaftliche Teilhabe muss für alle Kinder und Jugendliche möglich sein, in der Krise und nach der Krise.
Unsere Kinder haben ein Recht auf gute Bildung. Hier ist der Staat in der Pflicht, auch und gerade in der Krise. Wir dürfen Kinder, Jugendliche und ihre Eltern nicht im Stich lassen. Defizite und Versäumnisse müssen aufgeholt werden, in den Schulen ebenso wie im außerschulischen Bereich. Natürlich haben unsere Kinder und Jugendliche genau wie wir alle, völlig neue Dinge gelernt in der Pandemie, neue Fähigkeiten erworben und auch neue Stärken entwickelt. Da wo Lücken sind, müssen wir jetzt gegensteuern. Auch mit Geld, denn Investitionen in Bildung sind eine Frage der richtigen Prioritäten. Investitionen in Bildung sind keine Belastung für kommende Generationen. Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft.
Das Leben ist nicht immer gerecht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, das erlebe ich aber auch tagtäglich als Pflegevater. Darum mache ich Politik, weil die Welt nur besser wird, wenn wir sie besser machen.