29. Juli 2021 Thema: Kinder & Jugendliche Von Kai Koeser
Kinder und Jugendliche werden in Deutschland vielfach beteiligt: in ihren Familien, im Kindergarten, in den Schulen. Sie werden einbezogen bei der Umgestaltung ihres Schulhofes, bei der Planung einer Skateranlage, können Mitglied eines Jugendrats sein oder erarbeiten in einem Workshop Vorschläge für ihr Wohnumfeld. Ein umfassendes Beteiligungsrecht, wie es Kindern und Jugendlichen aufgrund der UN-Kinderrechtskonvention zustehen würde, ist jedoch nicht gewährleistet.
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verleiht Kindern und Jugendlichen das Recht auf Beteiligung. Gerade die öffentliche Hand kommt diesem Anspruch immer noch nicht ausreichend nach: in Justiz, Politik und Verwaltung werden die Interessen von jungen Menschen und ihre Stimme zu oft ignoriert. Die Festschreibung der Kinderrechte im Grundgesetz hätte die Position von Kindern (und ihren Eltern) gegenüber dem Staat deutlich stärken können. Das ist in der leider am Widerstand von CDU/CSU und dem politischen Kalkül der Opposition gescheitert.
…lernt Hans nimmermehr. Dieser alte Spruch gilt auch für politische Teilhabe. Die Bereitschaft dazu und das Interesse dafür müssen früh geweckt werden. Viele Kinder und Jugendliche möchten ihre Sicht auf die Dinge einbringen. Wir müssen ihnen verlässlich die Gelegenheit dazu geben. Das ist eine Chance für unser demokratisches System: Kinder und Jugendliche lernen die Abläufe kennen und erwerben soziale Kompetenzen. Politik und Verwaltung erfahren mehr über die Bedürfnisse der jungen Leute und können ihre Entscheidungen danach ausrichten.
Es braucht altersgemäße Beteiligungsformen für alle Altersgruppen – übrigens auch über das Jugendalter hinaus. Doch Kinder und Jugendliche haben ein anderes Zeitgefühl als Erwachsene. Es muss bei den Formaten und Planungsprozessen muss berücksichtigt werden, dass sie kurzfristige und schnelle Lösungen erwarten. Verzögerungen oder längere Prozessabläufe müssen verständlich kommuniziert werden. Stundenlange Situngen sind kontraproduktiv. Es braucht andere Mitmachformate, die Spaß machen und Ergebnisse liefern. Aus meinen Erfahrungen in der Erwachsenenbildung kann ich sagen, dass das vermutlich auch für die meisten Erwachsenen gilt.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass Kinder und Jugendliche angemessen beteiligt werden, sowohl kommunal in Stade als auch auf Bundesebene. Dafür gelten für mich folgende Grundsätze:
So machen wir unsere Demokratie zukunftsfähig, in den Ortsräten, im Stadtrat, im Kreis, im Land und im Bund.
Das Leben ist nicht immer gerecht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, das erlebe ich aber auch tagtäglich als Pflegevater. Darum mache ich Politik, weil die Welt nur besser wird, wenn wir sie besser machen.