Ich bin in Stade geboren. Hier bin ich zuhause. Hier bin ich in einer großen Familie mit vielen Cousins und Cousinen aufgewachsen. Hier hat die Schule mich genauso geprägt wie Schützenverein und Kirchengemeinde. Von hier bin ich aufgebrochen und hierher wieder zurückgekehrt. In meine Heimat.
Wenn Du willst, dass sich was ändert, musst Du Dich einmischen. Darum engagiere ich mich ehrenamtlich. Ich bin Vorsitzender der SPD in meiner Heimatstadt Stade, Mitglied im SPD-Bezirksvorstand, im Kirchenvorstand, der Kirchenkreissynode und der Synode der evangelischen Landeskirche. Mein Glaube ist ein wichtiger Ansporn für mich. Ich halte aber auch meinem Schützenverein die Treue, in dem schon mein Stiefvater und sein Vater Schützenkönig waren. Auch das ist Heimat für mich und meine Familie.
Nach dem Abitur habe ich in Hamburg meinen Zivildienst geleistet und dann eine Ausbildung zum Hotel- und Restaurantfachmann gemacht. Bis vor vier Jahren habe ich dann in Hamburg, London und San Francisco gelebt und gearbeitet. In meinem Beruf habe ich drei wichtige Dinge gelernt: Wir sind alle gleich viel wert – egal ob Zimmermädchen oder Hoteldirektor, jeder erfüllt seine Aufgabe. Mit einer guten Portion Demut kommt man ganz gut durchs Leben. Jeder Mensch hat Respekt verdient. Das kommt mir oft viel zu kurz.
Mit Mitte 30 habe ich nochmal einen neuen Beruf ergriffen. Seitdem arbeite ich als Fundraisingmanager für verschiedene gemeinnützige Organisationen. Dieser Bruch hat eine Menge Mut erfordert. Allerdings nicht so viel Mut, wie die Entscheidung Pflegevater zu werden. Seit 4 Jahren sind mein Mann und ich Pflegeeltern von zwei kleinen Mädchen. Zwei Jahre war ich in Elternzeit, seitdem arbeite ich in Teilzeit und weiß wie schwierig es ist, aus dieser Rolle wieder herauszukommen.
Ich habe eine Menge gesehen, erlebt und gemacht. Diese Erfahrungen bringe ich mit, aber auch diese ganz festen Wurzeln. Wer feste Wurzeln hat, kann mit offenen Augen auf die Welt und in die Zukunft blicken und hat Mut und Tatendrang: Stoh fast, kiek wiet un rög di. Mit diesem Satz bin ich aufgewachsen. Diesen Satz bringe ich heute meinen Kindern bei. Dieser Satz hat mich geprägt.