01. Februar 2021 Thema: Wahlkreis Von Kai Koeser
Mobilität ist ein wichtiger Faktor für gleichwertige Lebensverhältnisse. Anbindung und Angebot sind in unserer Region aber sehr ungleich verteilt. Chancen und Möglichkeiten für Menschen und Unternehmen sind darum schon bei uns nicht gleich. Das dürfen wir nicht hinnehmen.
Wir müssen sicherstellen, dass überall in unserer Region eine attraktive Mobilität möglich ist, innerorts und überregional. Dazu gehört der Ausbau der Autobahnen A26 und A20 mit der Elbquerung. Sie sind Standortfaktor für die heimische Wirtschaft und stellen sicher, dass der bisher verkehrlich besonders abgehängte Teil im Alt-Kreis Bremervörde den Anschluss nicht verliert. Alle verantwortlichen Stellen müssen gemeinsam dafür sorgen, dass die überregionale Anbindung sichergestellt ist. Das schafft dringend notwendige Entlastung für die Menschen, die entlang der Bundesstraßen oder im Alten Land wohnen. Gleichzeitig brauchen wir andere Mobilitätsangebote. Für die, die noch nicht im eigenen PKW fahren dürfen. Für die, die nicht mehr selber fahren wollen. Und als echte Alternative für alle anderen.
Wirtschaft und Menschen sind auf gute Verkehrsverbindungen angewiesen. Doch ein Fünftel der klimaschädlichen Emissionen sind auf den Verkehrssektor zurückzuführen. Hier müssen wir handeln. Innovationen in alternative Antriebe müssen wir gezielt fördern: Elektromobilität, Wasserstofftechnologie, Gasantrieb. In unserer Region wird der Wasserstoffantrieb eine wichtige Rolle spielen. Diese regionale Chance dürfen wir nicht verpassen. Damit die Verkehrswende bei den Menschen ankommen kann, braucht es eine zuverlässige Tank- und Ladeinfrastruktur. Dies schließt eine transparente Preispolitik ein. Mobilität muss auch praktisch sein. Gemeinsam können wir die regionalen Klimaschutzziele erreichen und zu einer Musterregion für eine wirklich zukunftsfähige Mobilität werden.
Das Fahrrad ist zu einem Verkehrsmittel geworden. Das ist durchweg zu begrüßen. Wir sollten zukünftig den Radverkehr stärken und den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmenden besser gerecht werden. Ich finde es wichtig, dass wir zunächst den innerörtlichen Radverkehr stärken. Das entlastet die Straßen in unseren Kommunen und erhöht die Lebensqualität für alle. Doch auch überregionale Radverkehrsverbindungen werden zukünftig eine wichtige Rolle spielen, z.B. als Radschnellweg Stade-Buxtehude-Hamburg. Bei der Planung sollten wir künftig überregional denken. Fahrradrouten enden nicht an Gemeinde- oder Kreisgrenzen. Das stärkt auch den zunehmend wichtigeren Wirtschaftsfaktor Fahrradtourismus.
Die S-Bahn-Strecke Stade-Hamburg hat die Anbindung der Kommunen in diesem Bereich verbessert. Deutlich ausbaufähig sind aber Verlässlichkeit und Attraktivität der Verbindung, sowie die Preispolitik. Mit Spannung blicken wir auf die Pläne für den S-Bahn-Ring Hamburger Süden. Die meisten Orte in der Region sind aber nicht an den Schienenverkehr angebunden. Hier brauchen wir unbedingt attraktive Alternativen in Form von Busanbindungen oder kleinräumigen Lösungen. Mobilität im ländlichen Raum darf aber nicht einfach aufs Ehrenamt abgeschoben werden. Mit dem Bahnnetz der evb haben wir außerdem einen guten Ausgangspunkt für die Ausweitung des regionalen Schienennetzes. Die Reaktivierung von Strecken schafft wichtige Querverbindungen, die den Verzicht aufs Auto möglich machen. Als erstes denke ich natürlich an die Strecke Stade-Bremervörde-Osterholz. Mit zusätzlichen Haltepunkten, wie sie u.a. in Stade und Buxtehude gefordert werden, verbessern wir die Pendlersituation zusätzlich.
Unsere regionale Wirtschaft ist auf gute Verkehrsanbindungen angewiesen. Waren und Beschäftigte müssen die Unternehmen gut und zuverlässig erreichen können. Mit einer klugen regionalen Verkehrspolitik stärken wir unseren starken Wirtschaftsstandort. Ich habe jedoch vor allem die Menschen vor Auge, wenn ich an gute Verkehrsverbindungen denke. Pendler:innen müssen ihren Arbeitsplatz in akzeptabler Zeit erreichen können. Menschen haben einen Anspruch auf mehr Lebensqualität, auch wenn sie an der Bundesstraße wohnen. Junge Leute und ältere Menschen müssen die Chance auf Mobilität haben, unabhängig vom eigenen PKW. So sichern wir gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Buxtehude, Sittensen, Gnarrenburg und Stade. So stellen wir sicher, dass bei uns keiner den Anschluss verpasst.
Das Leben ist nicht immer gerecht. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, das erlebe ich aber auch tagtäglich als Pflegevater. Darum mache ich Politik, weil die Welt nur besser wird, wenn wir sie besser machen.